Ulrich Schödlbauer: Homomaris oder die Geburt der Bilder [52]

»Die Grundstimmung der Ideenwelt dieses von mir beabsichtigten Naturtheaters in freier Landschaft war eigentlich insofern melancholisch, als ich von Anfang an eine metallmechanische Zwischenwelt aus Kuben und einer Landschaftsmaschine entworfen hatte, die eine weitläufige, die Maße einer Bühne sprengende theatralische Kunstwelt darstellen sollte und sich, erst bei der Arbeit, mit zwei Feuersäulen verbinden ließ, die einen Anspruch der Unterwelt geltend machen. Es ging um eine Kunstwelt, keine bestimmte Bühnenscene, sondern die Eröffnung einer Bühnenwelt aus dem Geist einer landschaftsbedeckenden Kulissen- und Schnürbodenatmosphäre. Alles wirkt wie herabgefallen oder chaotisch hingestellt. Es wurden erfundene Versatzstücke auf einen Teil der übrigen Welt gerückt. Auch ein indischer Gott schwingt sich vierbeinig in heiliger blaugrauer Farbe (Elephantenfarbe) mehr zur Übung als ernsthaft ins Zentrum und begegnet dort einem ebenfalls übenden mit Möbelstücken aus der Kulisse verkleideten Tanzbären auf seinem Zirkusfahrrad. Alles übt oder entwickelt sich, denn noch hat das eigentliche Stück nicht begonnen.«

Paul Mersmann, Erinnerungen an die Stimmungen und Absichten bei der Malerei am Wandbild im Pariser Hoftheater in Wiesbaden, 2008.